Weihnachtslotterie

Bei der Weihnachtslotterie handelt es sich um ein Gewinnspiel, das in Spanien seit 1812 immer am 22. Dezember - und damit kurz vor Heiligabend - stattfindet. Es wird daher auch als "spanische Weihnachtslotterie" bezeichnet.
Am Vormittag des besagten Tages wird ermittelt, wer sich eine Scheibe der größten ausgespielten Gesamtsumme weltweit abschneiden kann. Die Weihnachtslotterie ist rein staatlich und wird von der "Loterias Y Apuestas Del Estado" veranstaltet.
Was man sonst noch über die Weihnachtslotterie wissen sollte, verrät das folgende Inhaltsverzeichnis:

  1. Das System der Lotterie basiert auf Losen mit 5-stelligen Nummern
  2. Die öffentliche Ziehung wird seit 50 Jahren auch im TV übertragen
  3. 2017 war die spanische Weihnachtslotterie ein voller Erfolg
  4. Gewinnwahrscheinlichkeiten bei der spanischen Weihnachtslotterie im Überblick
  5. Die deutsche Weihnachtslotterie

Das System der Lotterie basiert auf Losen mit 5-stelligen Nummern

Wer eine Teilnahme erwägt, sollte das System genau verstanden haben. Ähnlich wie das auch bei der ganz normalen Ziehung der spanischen "Loteria Nacional" der Fall ist, gibt es ausschließlich Lose, die über 5-stellige Nummern verfügen:

  • Seit etwa sieben Jahren gibt es 100.000 Losnummern.
  • In den Jahren von 2005 bis 2010 gab es nur etwa 85.000 Losnummern.
  • Das Los wird "billete" genannt und befindet sich aufgedruckt auf einem Bogen in DIN A4 Größe.
Weil ein ganzes Los bei der spanischen Weihnachtslotterie sehr teuer ist, ist es gängiger Standard, dass in den Verkaufsstellen die sogenannten Zehntellose offeriert werden. Seit dem Jahr 2010 können Lose nicht nur direkt am Schalter, sondern auch an elektronischen Terminals erstanden werden. Wer ein Los für die Weihnachtslotterie des jeweiligen Jahres erwerben möchte, der kann dies immer ab Mitte Juli tun. Nachfolgend eine kleine Übersicht darüber, wie sich die Preise verteilen, wenn die jeweilige Losnummer gezogen wird:

Erster PreisWird einmal vergeben, Summe beträgt vier Millionen Euro und wird auch "El Gordo" genannt
Zweiter Preis Wird einmal vergeben, Summe beträgt 1,25 Millionen Euro
Dritter PreisWird einmal vergeben, Summe beträgt 500.000 Euro
Vierter PreisWird zweimal vergeben, Summe beträgt 200.000 Euro
Fünfter PreisWird achtmal vergeben, Summe beträgt 60.000 Euro
Weitere PreiseWerden 1794 mal vergeben, Summe beträgt 1000 Euro, Gewinn wird "Pedrea" genannt, was übersetzt so viel wie "Hagelschlag" bedeutet
Es gibt abgesehen von den genannten Gewinnen auch das Szenario der Gewinne für nicht gezogene Losnummern. So gibt es etwa zwei Preise über 20.000 Euro für diejenigen Lose, die sich vor und nach dem ersten Preis befinden. Ein weiteres Beispiel sind zwei Preise über 9.600 Euro, die sich vor und nach dem dritten Preis befinden.

Die öffentliche Ziehung wird seit 50 Jahren auch im TV übertragen

Die Ziehung der Weihnachtslotterie findet öffentlich statt und wird seit dem Jahr 1967 sogar im Fernsehen übertragen. Hier schauen sehr viele Zuschauer zu – auch diejenigen, die nicht an der Lotterie teilgenommen haben. So werden sehr hohe Zuschauerquoten erreicht, die 50 Prozent und mehr betragen können. Die Zahlen werden wir folgt gezogen:

  1. Es gibt eine Lostrommel mit kleinen Holzkugeln, die jeweils nur drei Gramm schwer sind.
  2. Darin gibt genau so viele Holzkugeln, wie es auch Losnummern gibt.
  3. Daneben gibt es noch eine kleinere Lostrommel, die so viele Holzkugeln enthält, wie es in dem jeweiligen Jahr an Preisen gibt.
Bei der eigentlichen Ziehung fällt dann aus beiden Trommeln parallel eine Holzkugel, die von einer Glasschale aufgefangen wird. Während die Losnummern und die dazugehörigen Preise nach der Ziehung von Schülern einer Madrider Schule vorgelesen werden, wird die gesamte Prozedur so oft wiederholt, bis es am Ende keine Preise mehr gibt. Genau wie bei der deutschen Lotterie werden bei der Ziehung die Lostrommeln zwischenzeitlich immer wieder gedreht, damit der Vorgang komplett zufällig abläuft. Wissen muss man außerdem noch, dass die Lose bei der Weihnachtslotterie übertragbar sind und spätestens drei Monate nach dem Ablauf der Ziehung zur Ausschüttung des Gewinns vorgelegt werden müssen.

2017 war die spanische Weihnachtslotterie ein voller Erfolg

Die Weihnachtslotterie 2017 ist mittlerweile Geschichte, doch der Bann ist nach wie vor ungebrochen. Nicht nur etliche Spanier haben Gefallen an dieser Lotterie gefunden. Es nehmen auch immer mehr Spieler aus dem Ausland daran teil. Darunter sind auch zahlreiche deutsche Spieler, die neben den altbekannten Gewinnspielen wie LOTTO 6aus49, EuroJackpot, Glücksspirale oder NKL auch die spanische Weihnachtslotterie für sich entdeckt haben.
Während auf die Ergebnisse der spanischen Weihnachtslotterie von 2017 so manch einer mit einem wehmütigen Auge zurückschauen dürfte, konnten indes alle Spieler mit der Losnummer 71198 den Jackpot knacken:

  • Insgesamt waren 2017 stolze 2,4 Milliarden Euro im Jackpot.
  • Die gesamte Auslosung dauerte 2017 knapp vier Stunden.
  • Auch 150.000 Spieler aus Deutschland nahmen 2017 teil.
Jeder Losinhaber mit der besagten Losnummer konnte 2017 einen satten Gewinn einstreichen, der sich anteilig am Hauptgewinn – auch El Gordo genannt - von vier Millionen Euro orientierte. Auch vier deutsche Spieler traf das Glück. Sie besaßen nämlich alle ein Zwanzigstel des Loses. Umgerechnet bedeutete dies für jeden von ihnen einen Gewinn von 200.000 Euro. Als besonderes Schmankerl müssen derartige Gewinne in Deutschland noch nicht einmal versteuert werden, so wie das in Spanien der Fall ist. Wer ebenfalls an dem Gewinnspiel teilnehmen möchte, der sollte wissen, dass die Gewinnzahlen und die dazu gehörigen Preise immer ab 17 Uhr am Tag der Ziehung eingesehen werden können.

Gewinnwahrscheinlichkeiten bei der spanischen Weihnachtslotterie im Überblick

Von Bedeutung sind bei dieser Lotterie auch die Gewinnwahrscheinlichkeiten. Während diese, wie bei praktisch jeder Lotterie, relativ gering ausfallen, stellen sich die genauen Wahrscheinlichkeiten wie folgt dar:

  1. Ca. 84 Prozent aller ausgegebenen Lose verlieren.
  2. Etwa 10 Prozent aller Lose erhalten ca. ihren Einsatz zurück.
  3. Etwa 5,7 Prozent der Lose können einen Gewinn einstreichen.
Für den Hauptgewinn "El Gordo" ergibt sich eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 1:100.000. Legt man die durch die Lotterie erzielten staatlichen Einnahmen zugrunde, so werden knapp 70 Prozent dieser Gelder auch wieder an die Spieler ausgeschüttet. Dass es bei der Weihnachtslotterie nichts gibt, was unmöglich ist und sich damit eine Teilnahme in jeder Hinsicht lohnt, beweist ein Blick auf die Gewinnausschüttungen der vergangenen Jahre. So gewann beispielsweise im Jahr 2011 eine ganze Region. Ein Dorf namens "Sodeto" ging in die Geschichte ein, weil bis auf einen einzigen alle Bewohner dieses Dorfes ein Los erworben hatten. Somit konnte sich am Ende jeder Losinhaber über ein sehr üppiges Weihnachtsgeschenk in Höhe von 50.000 Euro freuen. Die gesamte Region verbuchte damals einen Kapitalzuwachs von 120 Millionen Euro.

Die deutsche Weihnachtslotterie

Seit 2016 gibt es auch eine deutsche Weihnachtslotterie. Auch sie wird jährlich im Dezember - genauer gesagt am 26.12. - ausgespielt. Wie in Spanien setzt die deutsche Nummernlotterie ebenfalls auf fünf Gewinnklassen. Insgesamt kann man 649.000 Euro gewinnen. Jedes Los besteht aus einer fünfstelligen Zahlenkombination. Die Gewinnwahrscheinlichkeit auf den Hauptgewinn, der 300.000 € beträgt, fällt mit 1:99.500 etwas besser aus als beim spanischen Pendent. In Gewinnklasse 2 entfallen weitere 25.000 € auf jeweils zwei Gewinnzahlen. Gewinnklasse 3 ist mit 20 Gewinnzahlen á 2.500 € vertreten, Klasse 4 mit 200 Gewinnzahlen á 250 € und in Klasse 5 entfallen weitere 20 € auf die letzte Endziffer von insgesamt 9.950 Losnummern.


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